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Dr. Martin Goldstein aka „Dr. Jochen Sommer“

Im Duden kein Wort für Jugendforschung zu finden.

Unsere schöpferisch herausfordernde Jugend muss sich selbst Ideale und Idole schaffen, solange die der Zivilgesellschaft versagen oder nicht verlocken.

Heutige Jugendkulturen zu verstehen hat mir am meisten Klaus Farins Buch „Über die Jugend und andere Krankheiten“ geholfen.

Wäre ich als Arzt besser darüber informiert, wenn es wirklich um etwas Krankes ginge? Oder ist außerhalb der Jugend etwas krank? Ich glaube eher, wir befassen uns mit den Falschen; errichten neue Jugend-Haftanstalten und schließen Jugendzentren (siehe Wuppertal).

Umso wichtiger wird es, jede Initiative tätig zu erhalten, welche sich liebevoll und eingehend mit persönlichen Lebenserfahrungen um Jugend kümmert wie das Archiv der Jugendkulturen in Berlin, welches mit immer neuen Kenntnissen und begleitenden und vorurteilsfreien unmittelbaren Kenntnisnahmen die Veröffentlichungen des Deutschen Jugendinstituts (DJI) aufs Lebhafteste ergänzt mit seiner Sammlung von frei zugänglichen 6.000 Büchern und Dokumenten und 28.000 Zeitschriften; außerdem erschienen im eigenen Verlag 80 entsprechende Titel, einschließlich meinem: „Teenagerliebe“.

„Kein Geld da für Jugend“ halte ich für einen politischen Vorwand oder Schlimmeres. Glaube ich kein Wort. Selbstverständlich muss uns Jugend Etliches kosten, während sie „nur sich selbst“ bringt und – welch großes Wort: „Unsere Zukunft.“

Jugend muss rebellieren, revolutionieren ist Aufgabe von erfahrenen Alten. Inzwischen sind wir stolz auf die Kulturen unserer Jugend, die weisen uns den neuen Weg.

Dr. Martin Goldstein, 1927 – 2012. Arzt, Psychotherapeut, Jugend- und Lebens-Beratung, Kommunikationstrainer. Bravo-Kolumnist „Dr. Sommer“ (1969- 1984).